Ometepe

Wahnsinn, wie man sich verschätzen kann. Ich bin am Ende der Welt, und es gibt doch WiFi.
Heute morgen ging es weiter, von Granada mit einem alten Schulbus nach Rivas. Die Busse werden hier auch „chicken bus“ genannt, wobei das nicht unbedingt die amerikanischen sein müssen. Aber die haben die geringste Beinfreiheit. Glück hatte ich, dass mir ein Junge ungefragt den richtigen Weg gezeigt hat, sonst hätte ich zwei Stunden warten müssen. Ich kam gerade noch rechtzeitig. Aber dass die Busse so versteckt sind hatte ich auch nicht erwartet.
Nach ca. 2 Stunden Busfahrt sind Taxifahrer eingestiegen, die eine überteuerte Fahrt angeboten haben. Weil die Fähre angeblich schon so bald abfuhr sind alle Touris drauf eingegangen. Wieder was gelernt, das Boot fuhr erst deutlich später ab, also lieber aussteigen, Taxi suchen und verhandeln.
Und noch eine Erkenntnis des Tages: immer schön in den Schatten setzen, gerade auf einem Boot.
Weiter ging es mit einem Sammeltaxi bis Santa Cruz, wo der Hunger dann in einem einfachen Restaurant gestillt wurde. Da dort kein Auto in meine Richtung fuhr, geschweige denn ein Taxi, habe ich mich dann überzeugen lassen, dass es auch auf einem Motorrad weiter geht. Also Rucksack auf den Tank, Fahrer mit Helm dahinter, und dahinter ich – ohne Helm versteht sich. Die Straße wurde hinter der nächsten Kuppe zur Geröllpiste, die so noch ca. 15km weiter ging.
Jetzt bin ich auf der Finca Mystica, einem kleinen Paradies. Leider hat die Tour sehr lange gedauert, und Samstag muss ich schon zurück nach Granada, wo mich Jon, zusammen mit einer Freundin am Sonntag früh zu einer Vulkan-Tour abholt. Aber ich genieße die Hängematte, den rauschenden Wind, die Geräusche der vielen Tiere und den wunderbaren Sternenhimmel. Das alles, und das kleine Abenteuer auf dem Motorrad sind es wert gewesen, über 7 Stunden unterwegs gewesen zu sein, wo es doch auf der Karte wie ein Katzensprung aussah.

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